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Service: Tipps gegen Abzocke

Achtung vor der Schlüsseldienst-Abzocke

Meist muss bei einem Notfall alles schnell gehen. Das nutzen viele Schlüsseldienst-Anbieter auch mal schamlos aus und schon wird der Schlüsseldienst zur Abzocke. Statt eines fairen Preises für das Türöffnen, werden überzogene Sonn- und Feiertagszuschläge erhoben, der Einsatz von aufwendigem Spezialwerkzeug behauptet, völlig überteuertes Material und lange Anfahrten berechnet. Zusätzlich wird an Ort und Stelle eine Rechnung ausgestellt und um sofortige Barzahlung gebeten.

Hat man kein Geld dabei oder will man nicht sofort bezahlen, werden die Türöffner schnell ungehalten und drohen mit allerlei unangenehmen Konsequenzen. Viele verschüchterte Kunden unterschreiben oder zahlen deshalb die teils horrenden Forderungen. Auch kommt es vor, dass im Nachhinein weitere Posten auf die Rechnung kommen und Nachforderungen gestellt werden.

Über den Preis reden

Wer noch vor der Auftragsvergabe ausdrücklich nach den Kosten fragt, macht es richtig. Nicht über Geld zu sprechen führt häufig zu bösen Überraschungen. Möglich ist, nach einem verbindlichen Komplettpreis für die Hilfe in der Not zu fragen. Der Festpreis sollte schon die Anfahrtskosten enthalten. Legt sich der Notdienst auf eine Summe fest, kann der Monteur später nicht plötzlich deutlich höhere Beträge fordern. Ein seriöser Schlüsseldienst berechnet in der Regel für das Öffnen einer zugefallenen Tür inklusive Anfahrt zwischen 40 und 150 Euro, abhängig vom Anfahrtsweg, Arbeitsaufwand und Materialkosten – beispielsweise aufgrund eines neuen Schließzylinders. Zwar gibt es am Wochenende sowie nachts Zusatzkosten, dennoch sollten auch dann für einen Schlüsselnotdienst nicht mehr als 250 Euro anfallen. An Sonn- und Feiertagen oder nachts dürfen Schlüsseldienste durchaus Zuschläge für ihren Service verlangen. An Werktagen, innerhalb der üblichen Arbeitszeiten, ist das nicht erlaubt. Will der Monteur einen “Sofortzuschlag”, einen “Bereitstellungszuschlag” oder “Spezialwerkzeugkosten” abrechnen, ist das laut Urteil des Amtsgerichts Frankfurt am Main (Az. 31 C 63/98-44) nicht zulässig.


Schlüsseldienste in der Nähe anrufen


Um eine hohe Anfahrtspauschale zu vermeiden, lohnt es sich im ersten Schritt einen ortsansässigen Schlüsseldienst zu rufen, vorher die Preise zu vergleichen und nochmal explizit zu erfragen, woher der Monteur kommen wird. Manche Betreiber behaupten Monteure in der Nähe zu haben und schicken Leute teils aus mehreren hundert Kilometern Entfernung los. Anbieter, deren Name mit „AAA“ anfangen, sind mit Vorsicht zu genießen. Auch 0800er oder 0900er Nummern sollten gemieden werden, da bei diesen Schlüsseldiensten ein Betrug nicht auszuschließen ist. Bei Unsicherheiten ist es möglich im Impressum des Schlüsseldienstes den Standort auszumachen.

Schlüsseldienst zum Festpreis verlangen


Bei der Bestellung am Telefon ist es möglich und empfehlenswert einen verbindlichen Festpreis zu verlangen. Lässt sich der Anbieter darauf nicht ein, ist es besser direkt beim nächsten anzurufen. Auch so ist es sinnvoll mehrere Schlüsseldienste zu kontaktieren und Preise zu vergleichen.

Türen ohne Gewalt öffnen lassen


Meist lassen sich Türen ohne große Gewalteinwirkung öffnen. Das Aufbohren und Auswechseln des Schlosses ist häufig nicht notwendig. Falls der Monteur das Schloss aufbohren möchte, sollte das einen plausiblen Grund haben. Leuchtet der Grund nicht ein, ist es ratsam auf weitere Leistungen zu verzichten. Ein Privatrechtsschutz inkl. Rechtsschutz im Vertrags- und Sachenrecht deckt entstandene Schäden durch den Schlüsseldienst ab, ebenso die überhöhten Kosten. Ermittlungskosten zur Feststellung des Schädigers sind allerdings nicht Gegenstand der Rechtsschutzversicherung.